Yin und Yang in der Chinesischen Medizin
Die Traditionelle Chinesische Medizin unterteilt die gesamte Energie und alle Organe des Körpers in Yin und Yang. Ursprünglich bedeutet Yin die Schattenseite und Yang die Sonnenseite eines Berghanges. Yin symbolisiert also das Dunkle, Kühle, Yang das Warme, Helle. Kühle entspricht der Ruhe, der Besonnenheit, dem Festen, allem Struktur formenden (Yin). Das Warme entspricht hingegen der Bewegung, dem Geist oder auch dem Geistesblitz, dem kreativ Möglichen, allem Struktur verändernden (Yang). Yin und Yang stehen als Symbole für einander entgegen gesetzte Prinzipien und befinden sich in regelmässigem Wechsel: Auf Bewegung folgt Ruhe, auf Einatmen folgt Ausatmen. Das Eine kann ohne das Andere nicht sein.
Yin und Yang sind sowohl entgegengesetzte als auch sich ergänzende Prinzipien, respektive Kräfte. Erst in der vollkommenen Harmonie von Yin und Yang kann das Qi entstehen und ungehindert fliessen.
Die Yin-Meridiane verlaufen an Vorder- bzw. Innenseite des Körpers:
Herzmeridian
Nierenmeridian
Lebermeridian
Lungenmeridian
Milz-Pankreas-Meridian
Perikardmeridian
Die Yang-Meridiane verlaufen an Rück- bzw. Außenseite:
Dünndarmmeridian
Blasenmeridian
Gallenblasenmeridian
Dickdarmmeridian
Magenmeridian
Chinesische Medizin: Die Qi-Energie
Die Traditionelle Chinesische Medizin geht von einer Lebensenergie aus, die man auch als Qi bezeichnet. Diese fließt in allem, was lebt, und bildet im menschlichen Körper ein Netzwerk aus Energie. Die einzelnen Leitbahnen der Energie werden als Meridiane bezeichnet.
Um die Gesundheit des Körpers zu gewährleisten, muss das Qi ausgewogen sein und ungehindert fließen können. Kann die Energie nicht ungehindert fliessen, so führt das nach den Vorstellungen der Chinesischen Medizin zu Krankheiten.
Auch ein ungesunder Lebensstil oder Verletzungen können das Qi behindern. Welche Krankheit aus einer Blockade erwächst, hängt u.a. von dem betroffenen Meridian ab. Aufgabe des Arztes oder Heilpraktikers ist es, den Energiefluss wiederherzustellen. Dazu bedient er sich beispielsweise der Akupunkturpunkte. Dabei handelt es sich um bestimmte Energiepunkte, die als Zugangspunkte zu den Meridianen fungieren.
Die Punkte lassen sich stimulieren, wodurch der Energiefluss der Meridiane beeinflusst werden kann. Werden dazu Akupunkturnadeln genutzt, spricht man von Akupunkture.
Die Chinesische Medizin geht davon aus, dass es Insgesamt zwölf Hauptmeridiane und acht außerordentliche Meridiane gibt. Die Hauptmeridiane werden in Yin- und in Yang-Meridiane unterschieden.
Chinesische Medizin: Die Meridiane
Die Behandlung mit Akupunkturnadeln ist die im Westen wohl bekannteste Methode der TCM. Bei den Akupunkturpunkten handelt es sich um 365 ganz spezifische Stellen auf den 12 Meridianen, den Leitbahnen, über die sich der Fluss des Qi und somit die Funktion sämtlicher Organe beeinflussen lässt.
Der Fluss des Qi kann durch die Akupunkturbehandlung entweder angeregt oder gedämpft werden, je nachdem, welche Erkrankung vorliegt.
Bei der Akupunktur werden speziell dünne Einwegnadeln aus Edelstahl verwendet.Die Nadeln werden an bestimmten Punkten gestochen, an denen die Stichtiefe variiert. Zum Teil werden die Nadeln durch Heben, Senken oder Vibrieren manipuliert. Dabei entstehen kaum Schmerzen. Manche Stellen werden von einzelnen Patienten jedoch intensiver wahrgenommen. Schmerzen und andere Beschwerden im Körper können durch Akupunktur gelindert und der Heilungsprozess gefördert werden. Auf diese Weise wird der Mensch energetisch wieder ins Gleichgewicht gebracht.
Eine spezifische Form der Akupunktur ist die Ohrakupunktur.
Wie lange dauert eine Behandlung und wie viele werden benötigt?
Das ist sehr unterschiedlich und hängt einerseits von den Beschwerden, aber auch vom Behandler selbst ab. Meistens werden für eine reine Akupunktur-Sitzung etwa 30 Minuten veranschlagt. Einmalige Behandlungen können bei akuten Problemen sofortige Linderung verschaffen. Bei chronischen Beschwerden sind regelmäßige Wiederholungen notwendig, damit sich ein nachhaltiger Effekt einstellen kann. Üblicherweise werden ca. 10 Behandlungen im Rahmen einer Therapie veranschlagt. In Europa ist eine Sitzung pro Woche üblich. In chinesischen Kliniken findet dagegen meist täglich – oft sogar 2-mal täglich eine Sitzung statt.